Eine ungesunde Sitzhaltung kann zu schmerzhaften Verspannungen führen. Was lässt sich dagegen tun?
Wir Deutsche verbringen im Schnitt sechs Stunden am Tag im Sitzen. Eine lange eingenommene starre Haltung kann Verspannungen im Lenden- und Halswirbelbereich verursachen. Oft sind Kopfschmerzen die Folge.
Was lässt sich tun? Wichtig: Zu Hause und im Büro viel Bewegung einbauen, öfter die Sitzhaltung ändern und Verspannungsfallen wie falsche Stuhl- oder Tischhöhen vermeiden. Ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze, richtiges Sitzen und Dehnübungen haben sich bewährt.
Früher galt möglichst aufrechtes Sitzen als beste Vorbeugung gegen Verspannungen. „Unsere Lendenwirbelsäule steht bei dieser Haltung jedoch unter Dauerbelastung, und Muskeln verkrampfen sich“, erklärt Dr. Reinhard Schneiderhahn, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.
Immer locker bleiben
Als besonders schonend gilt heute eine entspannte, etwas zurückgelegte Haltung, bei der Knie und Oberschenkel ungefähr im 135-Grad-Winkel zueinander stehen. Wenn Sie immer wieder mal die Position wechseln, bleiben Gelenke, Muskeln und Sehnen in Aktion, es gibt weniger Verschleißerscheinungen. Menschen, die viel am Computer sitzen, neigen zu einer nach vorn gebeugten Position, umgangssprachlich auch Schildkrötenhaltung genannt. Sie belastet die Halswirbelsäule, weil Nerven im Nacken einklemmen und zu Kopfschmerzen führen. Um diesen Beschwerden vorzubeugen, empfiehlt der Experte gezielte Lockerungs- und Dehnungsübungen, die über den Tag verteilt den gesamten Schulterbereich entlasten. Neben kreisenden Bewegungen der Schultern gehören dazu auch Übungen mit dem Kopf, bei denen beispielsweise das Kinn in aufrechter Sitzhaltung nach hinten Richtung Halswirbelsäule gedrückt wird. Nach ein bis zwei Sekunden wieder lockern und drei bis vier Mal wiederholen.